Biographie

Hans Hermann Henrix wurde am 21. November 1941 in (Schwalmtal-) Waldniel/Niederrhein als viertes von sechs Kindern der Eheleute Peter M. Henrix und Gertrud, geborene Weuthen, geboren. Er ist seit dem 28. August 1970 mit Ursula, geborene Hermans, verheiratet. Eheleute Henrix haben drei Kinder (Mirjam, Susanne und Tobias) und drei Enkelkinder (Johanna, Jakob und Jonathan) und begingen 2022 – in Verschiebung wegen der Corona-Pandemie – mit ihrer Familie und zahlreichen Gästen ihre Goldhochzeitsfeier in Kasteel Bloemendal, Vaals.

Nach dem Besuch der Volksschule Waldniel (1948-52) und des Progymnasiums St. Wolfhelm Waldniel (1952-58) machte er am Städtischen Humanistischen Gymnasium in Viersen (1958-61) 1961 sein Abitur.

Henrix studierte von 1961-64 Wirtschaftswissenschaften an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Albert-Magnus-Universität in Köln und wechselte 1964 ins Fach der Philosophie bzw. Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt am Main (1964-66). Nach Fortsetzung der Studien an den Theologischen Fakultäten der Leopold-Franzens-Universität zu Innsbruck (1966-67) und der Westfälischen-Wilhelms-Universität zu Münster (1967-69) - dort u.a. bei Karl Rahner und Walter Kasper - erhielt er dort 1969 sein theologisches Diplom.

Er begann im August 1969 seine berufliche Tätigkeit als Direktionsassistent der Bischöflichen Akademie des Bistums Aachen. 1970 wurde er dort Dozent für Theologie und Ökumene. Nach seiner Berufung 1988 durch Bischof Dr. Klaus Hemmerle (1929-1994) war er bis zu seiner Pensionierung am 30. November 2005 Akademiedirektor der Bischöflichen Akademie des Bistums Aachen. Von 2000 bis 2005 war er Vorsitzender des Leiterkreises der Katholischen Akademien in Deutschland.

Der Schwerpunkt seiner theologischen Arbeit liegt im Bereich der Ökumene und hier besonders zu Fragen des Verhältnisses von Kirche und Christentum zum jüdischen Volk bzw. Judentum.

Von 1977 bis 2022 war er Mitglied des Gesprächskreises „Juden und Christen“ beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken; von 1978 bis 2017 gehörte er als katholisches Gastmitglied der Arbeitsgemeinschaft „Juden und Christen“ beim Deutschen Evangelischen Kirchentag an. Von 1985 bis 1987 war Henrix katholischer Vorsitzender des Deutschen KoordinierungsRates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Von 1979 bis 2016 war er Mitglied der Arbeitsgruppe der Deutschen Bischofskonferenz „Fragen des Judentum“ bzw. der Unterkommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum, und von 1990 bis 2013 gehörte er der vatikanischen Delegation bei den offiziellen Treffen des Internationalen Verbindungskomitees zwischen der römisch-katholischen Kirche und dem jüdischen Volk an.

Am 25. Mai 2000 erhielt er gemeinsam mit Rabbiner em. Erwin Schild M.A. D.D. Toronto/Kanada vom Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften der Universität Osnabrück den Ehrendoktor Dr. phil. h.c..

Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 16. Januar 2003 zum Konsultor der Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum beim Päpstlichen Rat für die Einheit der Christen. Dieses Mandat erneuerte Papst Benedikt XVI. 2008. Aber auf Wunsch des Mandatsträgers wurde dieses Mandat 2014 von Papst Franziskus nicht erneuert.

Am 13. Mai 2009 verlieh ihm der Rektor der Universität Salzburg auf Antrag des Zentrums für Theologie Interkulturell und Studium der Religionen (der Katholisch-Theologischen Fakultät) und des Zentrums für Jüdische Kulturgeschichte (Interdisziplinär und interfakultativ) aufgrund seiner „besonderen wissenschaftlichen Qualifikation“ den Titel Honorarprofessor.

Er hält an Universitäten/Hochschulen und akademischen Institutionen Vorlesungen und Vorträge. So nahm er im Sommersemester 2013 eine Gastprofessur in Salzburg wahr, wo er 2011, 2014, 2017 und 2021 an Universitätslehrgängen beteiligt war. Er ist Autor von Büchern und Herausgeber einer Vielzahl von Büchern, hat etwa 300 Artikel und Essays für internationale Zeitschriften und Sammelbände geschrieben und gehört dem Gremium der Herausgeber/innen der Zeitschrift Kirche und Israel bzw. der erweiterten Schriftleitung der „Zeitschrift für christlich-jüdische Begegnung im Kontext. Freiburger Rundbrief“ an.

Prof. Dr.h.c. Henrix war viele Jahre Mitglied des Vorstandes der Adalbert-Stiftung-Krefeld und wechselte 2023 in das Kuratorium der Stiftung. Er vertrat bis August 2022 im Beirat der Internationalen Martin Buber-Stiftung die Deutsche Bischofskonferenz und ist darüber hinaus vielfältig tätig als Berater bzw. Vermittler im Schnittpunkt von Kirche, Gesellschaft, Kultur und Politik.